Alexandre Marie GUILLEMIN - LA petite fileuse (Die kleine Spinnerin)

Alexandre Marie GUILLEMIN
Paris, 1817 - Bois-le-Roi, 1880
32 x 25,5 cm (46 x 39 cm mit Rahmen).
Öl auf Holztafel
Links signiert und datiert "A. Guillemin / 1854".
Wachsstempel auf der Rückseite
Wahrscheinlich ausgestellt im Salon von 1855, Nr. 3255, "Die kleine Spinnerin".
Als Schüler von Gros gehörte Alexandre Guillemin zu den Pariser akademischen Malern, die in den 1850er bis 1870er Jahren bis in die Häuser der Bretagne gingen, um Bauern und Bäuerinnen darzustellen. Diese "intimen Maler" tragen Namen wie Leleux (Armand und Adolphe), Jules Trayer oder Henri Royer. Es ist die Geburtsstunde der naturalistischen Malerei, die aber noch der flämischen Malerei verhaftet ist, die gerade die romantische Malerei beeinflusst hat. Die sehr schöne Ausstellung "Exigences de réalisme dans la peinture française entre 1830 et 1870" im Musée des Beaux-Arts de Chartres im Jahr 1983 spricht insbesondere von "la première réception des tableaux exposés au Salon de 1850-51 et regroupé par les historiens de l'art sous l'étiquette "réaliste", du "réalisme officiel du Second-Empire" et des "représentations de paysans entre 1852 et 1870".
Alexandre Guillemin erhielt im Salon von 1841 eine Medaille der dritten Klasse und 1845 eine der zweiten Klasse. Im Salon des Beaux-Arts der Weltausstellung, die am 15. Mai 1855 im Grand Palais stattfand, stellte er mehrere kleine Gemälde aus, darunter "La petite fileuse" (Die kleine Spinnerin), bei dem es sich zweifellos um unser Gemälde handelt.
Das Motiv ist eine junge Bäuerin, die mit dem Spinnen aufgehört hat und in ihrer Betrachtung der Jungfrau Maria verloren ist, die auf einem bescheidenen Bild zu sehen ist, das vor ihr an der Wand hängt. Die Verbindung zwischen der Armut der beiden Figuren, aber auch der Anmut, Unschuld und Schönheit, die von der kleinen Spinnerin ebenso wie von der Jungfrau Maria ausgehen können, ist sicherlich beabsichtigt! Die Feinheit der Machart ist bemerkenswert mit der Sorge um die Wiedergabe der Hautfarbe des Mädchens, die zahlreichen Details sowie die Wiedergabe der verschiedenen Materialien (Stoff, Papier, Holz, Kupfer und Stein). Wie "L'artiste" bereits 1845 feststellte, "will sich Herr Alexandre Guillemin, der sich früher damit begnügte, Bretonen im Kabarett oder mehr oder weniger malerische Innenszenen zu malen, zur ernsthaften Malerei erheben", und in diesen Gemälden "findet man etwas mehr: das Gefühl".
Seine Werke befinden sich in zahlreichen Museen in Frankreich (Meaux, Brest, Le Havre, Toulon) und im Ausland (Walters Art museum in Baltimore, USA, Museum of Fine Arts in Montreal).

Ref: X8Z6C7ZOBD