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„Gemalt vom Chevalier Ernou, 1704“ – eine zeitgenössische handschriftliche Inschrift auf der Rückseite, die den Maler identifiziert und das Entstehungsdatum angibt.
Wir präsentieren ein sehr feines Porträt einer Dame des französischen Adels, das wahrscheinlich aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt.
Die Qualität des Kostüms ist bemerkenswert: ein großes, besticktes Mieder mit reichem Goldschmuck, gebundenen rosa Bändern, feiner Spitze, Ärmel mit Satineinsätzen und Perlenverzierungen; die kunstvolle, hochgesteckte Frisur ist mit eingelegten schwarzen Perlen verziert. All diese Elemente unterstreichen ihren hohen sozialen Status.
Leinwand und Keilrahmen sind original.
Das Gemälde wurde kürzlich von einer Fachwerkstatt restauriert: Reinigung, Spannungsreparatur und kleinere Ausbesserungen an Fehlstellen, jedoch ohne umfangreiche Übermalung. Die Farbe ist intakt, und die Modellierung sowie die Qualität von Ernous Arbeit wurden perfekt wiederhergestellt. Der ovale, vergoldete Rahmen stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Frauenporträts von Pierre Ernou sind auf dem Markt deutlich seltener als seine Männerporträts. Die Struktur seines bekannten Werks (öffentliche Sammlungen und der Kunstmarkt) zeigt eine Dominanz männlicher Figuren; ein Frauenporträt übt daher – insbesondere für Sammler – eine größere Anziehungskraft aus, da es einen kleinen, aber wertvollen Teil seines Schaffens darstellt.
Biografie: Pierre Ernou
Pierre Ernou, Sohn des Malers Claude Ernou, wurde 1665 in Angers geboren. Er war in Paris und verschiedenen Provinzstädten, insbesondere in Anjou und Westfrankreich, tätig. Perfekt in der Tradition der französischen Porträtmalerei der Régence verwurzelt, entwickelte er einen unverwechselbaren Stil: weiche Modellierung, frische Haut und zurückhaltende Eleganz – ein später, aber gekonnter Klassizismus mit klarer Lichtführung und einem sehr feinen Gespür für die Textur von Stoffen.
Sein Name ist heute weniger bekannt als der der großen Pariser Porträtmaler jener Zeit (Lefebvre, Rigaud, Largillière), vor allem, weil er viel in der Provinz arbeitete.
Diese relative Unbekanntheit erklärt die Seltenheit seiner Werke auf dem heutigen Markt und ihre besondere Anziehungskraft auf Sammler französischer Porträtmalerei des Übergangs vom 17. zum 18. Jahrhundert.
Ref: EUF3MH6HPA