Französische Schule des 20. Jahrhunderts nach MEISSONIER - Das Vertrauen

Französische Schule des 20.
nach Ernest MEISSONIER
Lyon, 1815 - Paris, 1891
Öl auf Holzplatte
Signiert unten links "M".
44 cm x 34 cm (56 x 47 cm mit Rahmen).
Ernest Meissonier war in den 1840er und 1850er Jahren zunächst erfolgreich, als er auf kleinen Holztafeln Genreszenen darstellte, in denen Gentlemen des 18. Jahrhunderts bei ihren alltäglichen Verrichtungen zu sehen waren. Théophile Gautier verglich ihn damals mit den flämischen Meistern des 17. Jahrhunderts wie Gerard ter Borch, Gabriel Metsu, Pieter de Hooch und Vermeer de Delft. I
Ernest Meissoniers Liebe zum Detail ist bemerkenswert. Und er wurde von den größten Künstlern seiner Zeit von Delacroix bis Van Gogh und von Maupassant bis Proust bewundert. Da er in einem Atelier arbeitete, kleidete er seine Modelle in zeitgemäße Kostüme und achtete auf jedes noch so kleine Detail. Ebenso gut verstand er es, die zartesten Gefühle darzustellen.
Als Maler, der in den 1850er Jahren in Mode war, wurde Meissonier 1855 von Napoleon mit "La Rixe" ausgewählt, das er für 25.000 Francs kaufte, um es Prinz Albert von England, dem Ehemann von Königin Victoria, als Geburtstagsgeschenk zu überreichen. Die größten Sammler rissen sich um ihn (Lord Hertford und sein Sohn Richard Wallace, die Delesserts, die Rothschilds, die Péreires oder auch Alfred Mosselmann).

Meissoniers Berühmtheit hielt bis heute an und seine Werke wurden regelmäßig kopiert.
Hierbei handelt es sich um eine schöne Kopie mit denselben Maßen eines Gemäldes aus dem Jahr 1857, das heute im Museum von Compiègne ausgestellt ist. Das Gemälde stellt eine intime Szene dar, in der ein Mann einen Brief (vielleicht einen Liebesbrief) liest und ihn seinem Begleiter anvertraut. Wie der Kunstkritiker Henri Delaborde schrieb: "Die Bereitschaft des ersten, seine Freude oder seine Hoffnungen auszuschütten, die anzügliche Lebendigkeit, mit der er die Informationen, die seine Lippen seinem Begleiter übermitteln, durch die Bewegung seiner ganzen Person präzisiert und hervorhebt, All diese subtilen Kontraste zwischen dem, was die beiden Akteure denken oder fühlen, werden mit dem Scharfsinn eines Moralisten und der Verve eines komischen Dichters analysiert und wiedergegeben. "
Wie üblich werden viele Details beschrieben, hier das Steingut mit blau-weißem Dekor, der Obstteller, die Karaffen und das Weinglas auf dem Tisch, die schöne weiße Tischdecke mit ihren Falten sowie die beiden aufgehängten Dreispitze und die auf dem Boden liegende Mappe.

Ref: FN3C811T0V